Eine, zwei, noch ein Geschichte
Kertesz, Imre | Berlin
0원 | 20080201 | 9783827007872
Imre Kert?sz schreibt eine Geschichte. P?ter Esterh?zy schreibt eine zweite. Ingo Schulze schreibt noch eine. Zum ersten Mal sind die drei Geschichten, die sich auf kluge und bewegende Weise aufeinander beziehen, in einem Band zu lesen. Ein literarisches Ereignis.
?Es ist ein Kennzeichen großer Literatur, dass sie sich dem Ged?chtnis einpr?gt wie etwas selbst Erlebtes, vielleicht sogar noch besser einpr?gt, weil sie eine Pr?zision des Ausdrucks besitzt, wie es sie im Alltag selten gibt. Wir glauben, in der Literatur etwas wiederzuerkennen, ohne es selbst so klar formulieren zu k?nnen.
Imre Kert?sz’ Erz?hlung Protokoll, eine Zugfahrt im Jahr 1991 von Budapest in Richtung Wien, traf mich aber auch deshalb, weil sie mir bewies, dass Charakter und das, was wir versch?mt ,ein großes Herz‘ nennen, f?r die Literatur eben doch entscheidend sind.
P?ter Esterh?zys Erz?hlung Leben und Literatur beschreibt die gleiche Zugfahrt ein Jahr sp?ter. Der Ich-Erz?hler trifft auf kaum ver?nderte Umst?nde, doch sein Umgang mit der Grenze und ihren Kontrolleuren ist ein anderer. Im Vergleich werden auf so tragische wie komische Art und Weise Pr?gungen evident, die man leichthin Generationserfahrungen nennt. Was diese Unterschiede aber Tag f?r Tag, Stunde um Stunde bedeuten, das begreift man vielleicht hier. Und zugleich erz?hlt P?ter Esterh?zy davon, wie irritierend es ist, wenn man erlebt, wie das Leben die Literatur nachahmt.
Diese Behauptung ließ sich leicht in eine Aufforderung umdeuten, selbst den Zug von Budapest nach Wien zu nehmen. Ich wollte, mir der Vermessenheit durchaus bewusst, meine Erfahrungen mit denen der beiden bewunderten Schriftsteller vergleichen, um mehr ?ber mich selbst und unsere Zeit zu erfahren. Heute sind die Grenzen f?r EU-Europ?er nicht nur durchl?ssig, sondern geradezu unsichtbar geworden. Doch f?r jene, die sie nicht passieren d?rfen, sind die Grenzen nach wie vor un?berwindbar, nur dass wir jene Grenzg?nger kaum noch sehen wollen und sie damit zu Unsichtbaren werden.“
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Imre Kert?sz writes a story. P?ter Esterh?zy writes a second. Ingo Schulze still writes a. For the first time, the three stories that relate to each other in an intelligent and moving way to read in a band. A literary event.
"It is a mark of great literature that it is the memory imprints as some personal experiences, perhaps even impresses even better because it has a precision of expression, as they are rare in everyday life. We believe something recognizable in the literature, without being able to formulate it yourself so clear.
Imre Kert?sz's story Protocol, a train ride in 1991 from Budapest to Vienna, but I also met because it proved to me that character and what we coyly, a big heart 'call for the literature just yet are crucial .
P?ter Esterh?zy's life story and literature describes the same train journey a year later. The narrator encounters hardly changed circumstances, but his handling of the border and their controllers is another. Compared imprints are evident so tragically and comically way you casually called generation experience. What do these differences mean but after hour day after day, hour, maybe we can understand here. And at the same time told P?ter Esterh?zy of how irritating it is when you experience how life imitates literature.
This claim could easily be reinterpreted in a call, even to take the train from Budapest to Vienna. I wanted the presumption quite aware compare my experiences with those of the two admired writers to learn more about myself and our time. Today, the boundaries for EU Europeans have not only become permeable, but downright invisible. But for those who can not pass up the borders are still insurmountable, just that we hardly even want to see those commuters and thus become invisible. "